Der gesamte Rathauskomplex in Zehlendorf ist dringend sanierungsbedürftig. Das „Rathaus Zehlendorf“ ist eigentlich ein Gebäueensemble aus fünf sehr unterschiedlichen Bauteilen, die nach ihrer Entstehungszeit typologisch gefasst werden können:
– Gebäudeteil A von 1928
– Gebäudeteil D aus den 1950er Jahren
– Gebäudeteil B/C/E von 1973
Die gewachsene Gebäudestruktur ist nicht mehr zeitgemäß, verursacht hohe Bewirtschaftungskosten und ist eine unübersichtlich organisierte Liegenschaft. Den möglichen Kosten einer Bestandssanierung sind aus wirtschaftlichen Gründen zu überprüfen, und mit den Kosten von Rückbauten und Neubauten zu vergleichen. Die zuständige Bezirksstadträtin Maren Schellenberg (Bündnis 90/Grüne) hat daher im Sommer 2017 eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die von der Firma Drees und Sommer unter Beteiligung von Architekten und Fachingenieuren erarbeitet wurde.
Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf hatte die Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Verwaltungsstandortes mit drei zu untersuchenen Varianten in Auftrag gegeben:
1. Abriss und Neubau
2. Teilsanierung sowie Teilabriss und -neubau
3. Komplettsanierung.
Das starke Einwohnerwachstum Berlins und die wachsenden Anforderungen an das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf führen zu einer Vergrößerung der Zahl der Bezirksamtsmitarbeiter. Diese wird Ende 2019 die Zahl von 2.000 Mitarbeitern erreichen.
Die Dringlichkeit für eine Gesamtlösung für den Sanierungs- und Baubedarf wächst daher noch. Die methodischen Kostenvergleiche der Machbarkeitsstudie weisen eindeutig auf die Variante 1 Neubau. Mit einem geschätzten Kostenvolumen von über 103 Mio. € ist diese Variante etwa 68 Mio. € günstiger, als eine Bestandssanierung, die mit langen Bauzeiten und Umsetzungen von Büros verbunden ist.
Bis zur Entscheidungsreife wird es noch dauern, weil die finanziellen Mittel erst in der mittelfristigen Haushaltsplanung Berlins gesichert werden müssen.
Die Machbarkeitsstudie wurde inzwischen veröffentlicht und ist als PDF-Dokument downloadbar.
